Zahl der Patienten mit Krebs in Europa gestiegen

OXFORD (dpa). Die Zahl der Krebspatienten in Europa ist zwischen 2004 und 2006 gestiegen. Im vergangenen Jahr gab es 3,2 Millionen Krebspatienten, 2004 waren es dagegen 2,9 Millionen.

Diese Schätzungen haben heute Forscher um Dr. Peter Boyle vom internationalen Krebsforschungszentrums (IARC) in Lyon veröffentlicht (Online-Ausgabe der "Annals of Oncology"). Den Schätzungen zufolge sind 2006 insgesamt 1,7 Millionen Menschen in Europa an den Folgen von Krebs gestorben.

Die Wissenschaftler sammelten Daten aus 39 europäischen Ländern, darunter die zum damaligen Zeitpunkt 25 EU-Staaten. In einigen Fällen - etwa Albanien - mussten sie bei den Berechnungen mit Annahmen auskommen. Trotz Vorsorgeuntersuchungen und besserer Therapien sei die Zahl der Krebspatienten in Europa stetig gestiegen. Die häufigste Krebsform war 2006 Brustkrebs - er machte 13,5 Prozent aller Fälle aus. Es folgen Darmkrebs mit einem Anteil von 12,9 Prozent und Lungenkrebs mit 12,1 Prozent.

Die meisten Todesfälle verursachte Lungenkrebs. 2006 starben allein daran 334 800 Menschen - das sind fast 20 Prozent aller tödlichen Krebsfälle. Weitere 12 Prozent starben an Darmkrebs, gefolgt von Brustkrebs (7,7 Prozent) und Magenkrebs (6,9 Prozent). Die häufigste Krebsart beim Mann war Prostatakrebs (345 900 Fälle oder 20,3 Prozent der Krebsfälle bei Männern).

Die häufigste Krebsart bei Frauen war Brustkrebs - davon betroffen waren 429 900 Patientinnen. Das sind fast 29 Prozent aller Krebsfälle bei Frauen. Die Zunahme von Brustkrebs führen Boyle und seine Kollegen zum Teil auf verbesserte Vorsorgeuntersuchungen zurück. Dadurch seien mehr Erkrankungen als früher erfasst worden.

Ärzte Zeitung, 07.02.2007