Betreff: Antwort - Dieselrußfilter und Greenpeace

Sehr geehrter Herr Moser,

recht herzlichen Dank für Ihre E-Mail. Es überrascht, dass Sie hinsichtlich der tödlichen Wirkung von Partikeln aus Dieselmotoren nicht nachvollziehen können, dass wir eine effektive Emissionsreduzierung von 99 Prozent befürworten. Die von Ihnen zitierten Meinungen einiger Feinstaub- und Filterexperten sind eben nur Meinungen. Die Faktenlage ist anders.

Weder die Partikelbildung im Verbrennungsraum noch die genauen Koagulierungsprozesse während des Auslaßtaktes sind in der Praxis erforscht. Sie sind damit auch nicht im Bereich des gesicherten Wissens. Dennoch deuten Studien der EMPA, des ADACs und des deutschen Umweltbundesamtes eindeutig darauf hin, dass Partikelvollfilter Partikel über das gesamte Größenspektrum zurückhalten. Die einzig uns bekannte Ausnahme trifft dann zu wenn der Partikelfilter neu ist. Erst nach der erstmaligen Beladung, die nach circa 500 bis 700 Kilometer Fahrleistung eintritt, erreicht der Filter seine volle Wirkung. Bis zu diesem Beladungszustand ist eine Partikelemission kleinerer Partikel nicht auszuschließen. Die Vermutung ist, dass die Kleinstpartikel an den mit Partikelmasse beschichteten Filterwänden koagulieren also verkleben.

Die Meinungen auf die Sie sich beziehen sind ausschließlich Laborexperimente, die die Beladung des Filters nicht berücksichtigen. Noch wird den Koagulierungsprozessen im Auspuff oder im Partikelfilter Rechnung getragen. Für spezifische Fragen zur Filtertechnik und Wirkung wäre es vielleicht sinnvoll und von Interesse, dass Sie mit Partikelfilterherstellern (zum Beispiel HJS in Menden) Kontakt aufnehmen. Für Emissionsmessungen am Fahrzeug ist der RheinWestfälische TÜV in Essen ein kompetenter Ansprechspartner.

Wir hoffen, Ihre Frage beantwortet zu haben. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen auch gerne telefonisch zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Günter Hubmann

Greenpeace e.V.
Grosse Elbstrasse 39
22767 Hamburg

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