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164-1 09.03.2006 21:50 G.Moser

Betreff: Antwort - Feinstaub - aber sparsamer mit Rohstoffen u. CO2

Hallo Herr Spandl!

Vorerst vielen Dank für ihre einleitende Bemerkung. 

Die Lüge über die Umweltfreundlichkeit von Dieselmotoren durch den geringeren CO2-Ausstoß wurde längst öffentlich zugegeben: Tatsächlich emittieren Diesel-PKW pro Liter etwa 16 Prozent mehr CO2, verbrauchen zwar im Schnitt etwas weniger als Benziner, dafür werden aber größere und stärkere Dieselfahrzeuge gekauft, was wiederum einem mindestens 12-prozentigen Mehrausstoß von CO2 gegenüber Benzinfahrzeugen bedeutet. Dass Dieselmotoren 40 Prozent mehr Stickoxide, einen der Hauptluftschadstoffe, ausstoßen als Benziner, wird von der Autoindustrie natürlich weiterhin verschwiegen. Ich darf Sie unter anderem auf den HELP-Beitrag unter Berichte verweisen.

Zu Ihrem Vorschlag in Richtung wirtschaftlichere Dieselmotoren mit nachwachsenden Rohstoffen (Pflanzenöl): Beispiel Rapsöl: Die Ackerfläche beispielsweise in Deutschland beträgt etwa 12 Mio. ha und unter Beachtung der Fruchtfolge verbleiben 2,4 Mio.ha für den Rapsanbau. Bei einem Durchschnittsertrag von 3,2 t Rapssaat pro ha und einem durchschnittlichen Ölgehalt von 40% können daraus 3 Mio t Rapsöl produziert werden. Unter Berücksichtigung anderweitiger Nutzung von Raps verbleibt ein Dieselsubstitutionspotential von 5%, zur Zeit etwa 1%. 

Die Partikelemissionen von Pflanzenöl liegen bei bis zu 50 Prozent des Dieselbetriebes. Allerdings sollte der Oxidationskatalysator im Diesel die an den Rußpartikeln angelagerten Kohlenwasserstoffe wegoxidieren. Nicht aber die Partikel selbst.

Die Probleme durch die wesentlich höhere Viskosität von Pflanzenöl, die Umrüstungskosten, zu erwartende Schäden an der Einspritzanlage und den Ablagerungen im Motor, die deutlich niedrigeren Ölwechsel-Intervalle und auch die höheren Stickoxidwerte als beim herkömmlichen Diesel lassen Pflanzenöl nicht wirklich als eine Alternative erscheinen.

Grüße
Gerhard Moser