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Datum: |
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Name: |
148-2 |
05.04.2005 |
23:45 |
Andy |
Betreff: Antwort - Verlogenes
Weltbild
Das hat damit zu tun, dass die Menschen zu wenig
selbstbestimmt sind, kritisches Hinterfragen total aus der Mode gekommen ist,
Dogmen als "sachliche Statements" verkauft werden. Letztere lassen
sich oft nur mit Polemik einreißen oder manchmal kann auch dosiertes
Provozieren der Lethargie jener, die alles glauben, was ihnen gesagt wird,
zumindest ein wenig entgegenwirken.
Zu viele Hoffnungen mache ich mir diesbezüglich
natürlich nicht, aber ich lasse es mir trotzdem nicht nehmen, im Zeitalter
passastgrauer Fadesse menschliche Regungen zu zeigen. ;-)
Gerade in Österreich, wo Medienvielfalt fast ein
Fremdwort ist, ist unreflektiertes Übernehmen dessen, was propagiert
wird, alles andere als zu empfehlen. Was dabei herauskommt, sehen wir in
vielen Bereichen, hier auf dieser Seite klarerweise insbesondere beim
Thema Diesel, die an jeder Ecke stinken. Eigentlich müsste es bekannt sein,
dass Politiker oft nicht wissen, wovon sie reden und Journalisten genauso oft
nicht wissen, wovon sie schreiben, doch uneigentlich herrscht doch eine
gewisse Gutgläubigkeit.
Es gibt andererseits immer noch Journalisten, die
dem "Privatvergnügen" Recherchieren nachgehen, vielleicht
sogar Ingeborg Bachmanns Zitat: "Die Spezialisten, die Experten mehren
sich. Die Denker bleiben aus", kennen und nicht bloß abtippen, was von
der Industrie und ihrem Appendix, den Autofahrerclubs, verbreitet wird. Leider
scheitern diese aber oft an Verflechtungen mit Wirtschaft und Politik und sind
gegen ständige Werbung ohnehin machtlos (Wer bei einer Zeitung anfängt und
glaubt die Welt verändern zu können, ist naiv, aber das ist
wahrscheinlich auch gut so...)
Jedenfalls tut es gut in einer oberlächlichen
Zeit trotzdem Stimmen zu hören, die nicht Mainstream sind, so gut, wie unter
all den Dieseln einen Benziner (kaum wahrzunehmen sind: Hybrid, Gasauto etc.)
zu sehen.
Grüße,
Andy