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116 | 23.08.2003 | 02:18 | Andy |
Betreff: Direkteinspritzung
Ich muss hier mal meinen Senf zu diesem Satz
dazugeben: VW dürfte die Anzeichen dieses Trends bereits erkannt haben, da bereits
die FSI-Technologie (Direkteinspritzung bei Benzinmotoren) propagiert wird"
VW tut so, als hätten sie mit dem fsi eine Revolution eingeleitet. Der fsi ist jedoch
nichts anderes als eine Kopie des Benzindirekteinspritzers von Mitsubishi Zwar gibt
es Direkteinspritzung schon länger (ich weiß jetzt nicht genau ob Junkers oder Mercedes
vorher war), nämlich seit den 30er Jahren, die moderne Form, wie es sie jetzt in Zeiten
elektronischen Motormanagements gibt, kommt aber definitiv von Mitsubishi. Davon abgesehen
haben auch der Mitsubishi GDi oder sein Plagiat, der VW fsi, Nachteile, die an Dieselautos
erinnern:
1.) Direkteinspritzer haben noch ein großes Problem: den Ruß! Ein fsi oder GDi Motor hat
nach einigen zigtsd km unglaublich viel Russ im und am Zylinderkopf
2.) Der Verbrauchsvorteil des Benzindirekteinspritzers bei Teillast wird bei Volllast
zunichte gemacht, er braucht sogar wegen der höheren inneren Strömungswiderstände mehr
als ein normaler vergleichbarer Motor mit Saugrohreinspritzung.
Außerdem gibt es bei Benzindirekteinspritzern Probleme mit den Katalysatoren, sie
benötigen nämlich Kats, die mit Luftgemischen kleiner als Lambda zurecht kommen. Nur die
vertragen überhaupt keinen Schwefel. Schwefelfreies Benzin gibt es zwar bereits, doch
nicht immer und überall und wenn, sind die Leute (siehe Dieselfahrer, die unsere Luft
verpesten) auch nicht immer vernünftig genug es zu tanken. Fazit: Einige Kats dürften
die Unvernunft der Leute nicht überstehen.
Dr. Fritz Indra, übrigens ein Wiener (Karrierestationen: BMW, Audi, jetzt: auf der ganzen
Welt bekannt als Leiter der Vorausentwicklung der General Motors Powertrain Organisation,
früher auch Buchautor und Chefkorrespondent der Zeitschrift "auto motor und
sport"), sagte ganz klar, dass die Ventilverstellung bei Motoren (wie das z.B.. bei
Hondas Vtec geschieht) ganz klar besser ist als Benzindirekteinspritzung, und dass
Benzindirekteinspritzung nur dann was bringt, wenn eben bessere kats zur Verfügung
stehen. (Citröen hat übrigens ganz leise den HPI wieder aus dem Verkaufsprogramm
genommne, weil der keine EU4 schafft!)
Alles in allem sind VWs fsi-Motoren nicht viel besser als tdis, fast so lahm bei höheren
Drehzahlen (Leistung=DrehzahlxDrehmoment, das maximale Drehmoment des tdis liegt viel zu
weit unten, deshalb hat er auch keine Chance gegen richtiges Schalten beim Benziner) UND:
auch Benzindirekteinspritzer belasten die Umwelt viel zu sehr (im Vergleich zu anderen
Benzinern)
Benzindirekteinspritzung ist also nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss, sogar
stinknormale Ottomotoren sind sauberer, besser als Diesel ist ein fsi natürlich trotzdem,
denn auch wenn mit der Zeit die Partikelfilter mehr werden, Dreck der entsteht verlangt
immer nach einer Entsorgung.
Gruß, andy