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112 | 25.10.2002 | 20:46 | Ex-Dieselfahrer |
Betreff: Schatten über dem
Diesel
Beim letzten Pneumologen-Kongreß in Genf hat ein schwedisch-britisches
Forscherteam bekanntgegeben, daß Dieselabgase nachweisbar um vieles schädlicher sind als
bisher angenommen wurde. Bei gesunden Menschen, die Dieselabgasen ausgesetzt sind, zeigen
sich schon nach kurzer Zeit akute Entzündungserscheinungen. Die schwedischen Forscher
hatten gesunde Nichtraucher eine Stunde lang Dieselabgasen ausgesetzt, wie sie in
Parkhäusern oder im Stoßverkehr gewöhnlich auftreten. Sechs Stunden nach dem Test
traten in den Schleimhäuten der Atemwege handfeste Entzündungssymptome auf. Auch den
Amerikanern ist der Diesel nicht mehr geheuer. Im August dieses Jahres stufte die
Umweltbehörde Kaliforniens die Diesel-Abgase als "Toxic Air Contaminant"
(giftiger Luftverseucher) ein.
Es besteht also Gewißheit, daß Dieselabgase zu den Hauptverursachern von Husten,
Bronchitis, Asthma und ähnlichen Erkrankungen gezählt werden müssen. Eine Messung der
Dieselemissionen ist durch die Erfassung des "Rußkerns", dem sogenannten
elementaren Kohlenstoff (EC), möglich. In Wien wurde ein Jahresmittelwert von 14
Millionstel Gramm EC pro Kubikmeter Luft gemessen. In Deutschland gilt seit Juli 1998 ein
Jahresmittel-Grenzwert von 8 Millionstel Gramm pro Kubikmeter Luft, wobei die deutschen
Umweltminister bereits 1991 eine Senkung des Jahresmittelwertes auf maximal 1,5 empfohlen
hatten. Eine Änderung der Denkweise zum Thema Dieselmotor ist somit auch in Österreich
unumgänglich geworden.