Tödliche Luftverschmutzung
Bereits ein geringes Maß an Luftverschmutzung kann lebensgefährliche Lungenkrankheiten auslösen. Dies ist das Ergebnis einer amerikanischen Studie der Harvard University, die in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "European Respiratory Journal" veröffentlicht wurde.
Die Wissenschafter rund um Studienleiter Joel Schwartz untersuchten Luftverschmutzung und Anzahl der Todesfälle, die auf Lungenkrankheiten wie Asthma oder Bronchitis zurückzuführen waren. Die Studie wurde über den Zeitraum von acht Jahren in fünf amerikanischen Städten durchgeführt. Das Ergebnis: Bei erhöhter Belastung der Luft mit Mikropartikeln, also mikroskopisch kleinen Staubteilchen, nahmen die Todesfälle zu.
Rund sechs Prozent aller Todesfälle in Westeuropa
"Unsere Ergebnisse belegen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Luftverschmutzung und Todesfällen gibt", erklärt Schwartz. Die verschmutzte Luft sei für mindestens drei Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Besonders bedenklich sei die Tatsache, dass die ermittelten gefährlichen Schadstoffkonzentrationen noch weit unter den gesetzlichen Richtlinien lägen, so Schwartz weiter. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert eine Überarbeitung gegenwärtiger Standards.
Bereits im September belegte eine
Untersuchung in der britischen Fachzeitschrift "The Lancet", dass rund sechs
Prozent aller Todesfälle in Westeuropa durch Luftverschmutzung verursacht werden, allein
die Hälfte davon durch den Autoverkehr. Dabei wurde auch darauf hingewiesen, dass
diese Angaben als "konservativ" angesehen werden müssten - die tatsächlichen
Folgen der Luftverschmutzung seien noch weitaus schlimmer. (erstellt am 4.
Oktober 2000)