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Der bei der Verbrennung von Schwefel durch das Selbstzündungsverfahren eines Dieselmotors entstehende Dieselruß begünstigt nach umfangreichen amerikanischen Studien die Entstehung von Lungenkrebs. Die Technische Universität Wien startet erst jetzt diesbezügliche Untersuchungen (ZIB 2, 14.5.98).
Dieselpartikel der neuen Dieselmotorengenerationen sind so klein, daß sie sich in der Lunge festsetzen und nicht mehr ausgehustet werden können. In Frankreich wurden aufgrund dieser Erkenntnisse die Dieselfahrzeuge schlagartig zurückgedrängt (ZIB 2 30.9.98).Automobilhersteller und Verkäufer argumentieren, daß es noch keine schlüssigen Beweise über die karzinogenen Auswirkungen von Dieselruß gibt. Tierversuche werden im Gegensatz zu anderen medizinischen Bereichen im Zusammenhang mit Dieselruß mit der Bemerkung "Der Mensch sei keineswegs eine große Ratte" nicht akzeptiert (ÖAMTC- Firmeninformation 12/98). Die Information, daß beispielsweise der VW-Konzern in den letzten Jahren Milliarden in die Entwicklung seiner TDI-Motoren investierte, hilft, diese Einstellung zu verstehen. Und außerdem: Welchen Wahrheitsgehalt in Bezug auf gesundheiltliche Auswirkungen eines Produktes billigen Sie jemanden zu, der dieses Produkt herstellt und/oder verkaufen will?
Der Vorwurf, es gebe keine Langzeitstudien über die Auswirkungen von Dieselruß, ist schon deshalb nicht erst zu nehmen, da bekannt ist, daß Krebs nicht von heute auf morgen entsteht und der enorme Zuwachs an Dieselfahrzeugen erst seit drei bis vier Jahren zu verzeichnen ist.
Da Diesel von den vergangenen vier Mineralölsteuererhöhungen ausgenommen wurde, der Fiskus bei Benzin 5,61 Schilling, bei Diesel aber nur 3,89 Schilling je Liter kassiert, die Normverbrauchsabgabe (NoVA) beispielsweise eines VW Golf Basismodells als Benziner neun Prozent, beim Dieselmodell aber nur sechs Prozent beträgt und der geringere Treibstoffverbrauch von Dieselfahrzeugen erklärt den Dieselboom in Österreich, einem der stärksten Dieselmärkte in Europa (Trend 12/98).
Waren im Jahr 1992 noch 26 Prozent aller neuzugelassenen Fahrzeuge durch Dieselmotoren angetrieben, hat sich dieser Anteil im vergangenen Jahr bereits verdoppelt. Bis Ende September/98 waren von den 236.711 Pkw-Zulassungen bereits 129.133 Dieselfahrzeuge. Das ergibt einen Marktanteil von 54,4 Prozent (Trend 12/98).
Das wichtigste Kriterium, wonach die Mehrzahl der Kunden heute ihre Kaufentscheidung trifft, ist die Frage: "Womit fahre ich billiger? Alles andere ist ihnen egal." (Ford-Sprecher Helmut Schwinger im Trend 12/98).
Obwohl Dieselfahrzeuge in Amerika kaum vorhanden sind, werden wegen der karzinogenen Auswirkungen Zulassungsbeschränkungen überlegt. (Modern Times 19.3.99)Die häufigste Todesursache unter Österreichs männlichen Krebspatienten ist der Lungenkrebs: Knapp jeder vierte stirbt daran. (Kleine Zeitung 14.03.99)
Gesundheitsexperten befürchten, dass es in Österreich eine Lungenkrebs-"Epidemie" geben könnte. (Kleine Zeitung 19.2.99)
Umweltbewusste Experten verweisen auf die viel höheren Abgasemissionen eines Diesels. Laut einer seriösen deutschen Studie gibt ein fabriksneuer Dieselwagen aus seinem Auspuff so viel Krebs erregende Stoffe ab wie 18 Benzinautos. Ursache dafür sind die Rußpartikel, die von Dieselautos in großen Mengen rausgeblasen werden. (Konsument Mai 2000)
Österreich hat mit 60 Prozent den in Europa höchsten Anteil an Dieselfahrzeugen! ORF - OE3 1.9.2000