HelpTV mit Barbara Stöckl - "Gefahr durch Dieselemissionen"

Die couragierte ORF-Moderatorin Barbara Stöckl hat in Ihrer Sendung Help-TV, welche am 10.04.2002 im ORF ausgestrahlt wurde, einen ausführlichen Beitrag zu dem von der Autoindustrie totgeschwiegenen Thema "Gefahr durch Dieselemissionen" gebracht.

Interviews mit Fachärzten und Umweltmedizinern, sowie Tests an laufenden PKW-Diesel-Motoren zeigten eindrucksvoll die Schädlichkeit dieser Technologie. Die Bronchitis- und Asthma- Erkrankungen vor allem von Kindern, ist in den Städten sprunghaft angestiegen. Die durch die Dieselrußpartikel ausgelösten Krankheiten beschränken sich auch nicht mehr auf Bronchitis, Asthma und Lungenkrebs. Die neuen Dieselmotorengenerationen erzeugen so kleine Partikel, dass diese lungengängig sind, dass heisst, sie werden über die Lunge zu anderen Organen transportiert, können sich dort entzünden und sind für Herz-/Kreislauferkrankungen ebenso verantwortlich wie beispielsweise für Leberkrebs. Bei alten Dieselmotoren waren die Rußpartikel größer und konnten abgehustet werden, Partikel moderner Dieselmotoren bleiben teilweise in der Lunge und wandern durch die Lunge in andere Organe.

Die mit einem entsprechenden Gerät vor Ort durchgeführte Messung der Emission der gefährlichen Rußpartikel eines modernen Diesel-PKW's überschritt im Leerlauf jene eines Benzinmotors um mehr als das 1000-fache, bei Lastbetrieb mehr als das 100.000-fache!

Die Lüge über die Umweltfreundlichkeit von Dieselmotoren durch den geringeren CO2-Ausstoß wurde öffentlich zugegeben: Tatsächlich emittieren Diesel-PKWs pro Liter mehr CO2, verbrauchen zwar im Schnitt etwas weniger als Benziner, dafür werden aber größere und stärkere Dieselfahrzeuge gekauft, was wiederum einem mindestens 12-prozentigen Mehrausstoß von CO2 gegenüber Benzinfahrzeugen bedeutet. Dass Dieselmotoren 40 Prozent mehr Stickoxide, einen der Hauptluftschadstoffe, ausstoßen als Benziner, wird von der Autoindustrie natürlich weiterhin verschwiegen.

Partikelfilter existieren erst in einigen Oberklasse-Limousinen von Peugeot/Citroen, VW zeigt anscheinend durch die Entwicklung der FSI-Technologie (Direkteinspritzung bei Benzinmotoren) erste Ansätze eines schlechten Gewissens.

Auf die Frage von Frau Stöckl an einen der Vertreter eines Automobilklubs, warum der Konsument nicht auf die Nachteile von Dieselfahrzeugen aufmerksam gemacht wird, war die Antwort: "Das wäre ja eine Katastrophe - Dieselfahrer müssten einsehen, dass sie eine Fehlentscheidung beim Kauf ihres Fahrzeuges getroffen haben".   

Nicht zuletzt sei zu erwähnen, dass letztendlich der Finanzminister, durch die Ungleichbesteuerung von Benzin und Diesel für den Dieselboom verantwortlich ist, folglich auch für das Drama tausender Krebspatienten.

Bleibt zu hoffen, dass Help-TV von vielen Dieselfahrern und jenen, die beabsichtigen, ein derartiges Fahrzeug zu kaufen, gesehen wurde.

Mögen dieser Sendung viele weitere folgen, welche durch Vermittlung von durch die Automobilindustrie vorenthaltenen Informationen, die große Unwissenheit der Bevölkerung bezüglich der Auswirkungen von Dieselrußemissionen beseitigen. Das wäre ein guter Weg, einen längst fälligen Umdenkprozess einzuleiten.

G.Moser 4/2002