Asbest / Dieselruß – Ein Vergleich
Lt.Umweltmedizinern ist Dieselruß der gefährlichste Krebs-Risikostoff der Luft, dazu eine Toxizitätsskala, wobei die Gesamtheit aller angeführten Schadstoffe den Wert 100 ergibt.
03 Asbest
Interessant dabei ist der Vergleich zwischen Asbest und Dieselruß, d.h. die Karzogenität von Dieselruß ist
21 mal größer als Asbest.
Späte Folge: Mehr Krankheiten durch
Asbest
HAMBURG
(dpa). Die Hamburger Schulbehörde hat am Mittwoch vorsorglich mehr als 100
Sporthallen gesperrt. Grund dafür ist der Verdacht auf gesundheitliche Gefährdung
der Schüler durch Asbestfasern in der Luft.
Wie
Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) berichtete, war in der
Peter-Petersen-Schule im Stadtteil Wellingsbüttel in den vergangenen Tagen
bei einer Luftmessung festgestellt worden, dass der zulässige Höchstwert von
1000 Asbestfasern pro Kubikmeter Raumluft fast um das Doppelte überschritten
wurde. In der Hansestadt gibt es 450 Turnhallen bei Schulen und Berufsschulen.
Die Überprüfung der Hallen kann bis zu den Herbstferien dauern. Zusammen mit
der Gesundheitsbehörde verteilt die Schulbehörde Informationsmaterial an die
Betroffenen. Nach Angaben des Gesundheitsexperten dauert es mindestens 20
Jahre, bis mögliche Erkrankungen der Lunge ausbrechen können. Die mit Asbest
belastete Halle der Peter-Petersen-Schule wurde 1972 gebaut und sollte
abgerissen werden, um Platz für eine neue zu schaffen. Dafür sei die
Luftmessung nötig gewesen.
Ärzte Zeitung
online, 03.09.2009 10:13
TURIN (dpa). Im
norditalienischen Turin hat am Donnerstag ein Mammutprozess gegen zwei
ehemalige Top-Manager des Unternehmens Eternit wegen mehr als 2800
asbestbedingter Krankheits- und Todesfällen begonnen.
Angeklagt sind der Schweizer Milliardär
und ehemalige Eternit-Chef Stephan Schmidheiny und der belgische Manager
Jean-Louis de Cartier, die jedoch zum Prozess-Auftakt nicht anwesend waren,
wie italienische Medien berichteten. Ihnen wird vorgeworfen zwischen 1966 und
1986 durch mangelnde Sicherheitsvorkehrungen gegen den bekannt schädlichen
Asbest für den Tod von 2056 Menschen und die Erkrankung von weiteren 833 in
italienischen Eternit-Fabriken und in deren Umgebung verantwortlich zu sein.
"Ein Massaker vor Gericht", kommentierten italienische Medien. Den
Managern drohen Haftstrafen zwischen drei und zwölf Jahren sowie hunderte
Millionen Euro Entschädigungszahlungen. Als Zivilklägerin trat auch Italiens
Arbeitsversicherungsanstalt Inail auf. Sie allein verlangt 245 Millionen Euro
als Rückerstattung für bereits gezahlte Entschädigungen erkrankter
Eternit-Arbeitnehmer. Es handelt sich um einen der größten Prozesse in
Sachen Umwelt und Gesundheit in Europa. Die Staatsanwaltschaft von Turin unter
der Leitung von Raffaele Guariniello hatte im vergangenen Juli nach mehr als fünf
Jahren Ermittlungen Anklage erhoben. Einige Opfer kämpften seit mehr als 20
Jahren für den Prozess. Zur Eröffnung des Verfahrens wurden rund 2000
Menschen erwartet.
Ärzte
Zeitung online, 10.12.2009
"Die Folgen von Asbest-Exposition sind viel ernster, als noch vor wenigen Jahren gedacht wurde." So beschrieb Klaus Wiesehügel, Präsident der Bau- und Holzarbeiter-Internationalen (BHI) zum Auftakt der am Mittwoch in Wien gestarteten Asbest-Konferenz ein Problem, das viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unverändert betrifft. Rund 80 Teilnehmende aus Gewerkschaften des Bau- und Holzbereichs aus 36 Ländern diskutieren gegenwärtig in der Bundeshauptstadt die Dimensionen des vielschichtigen Problems.
Rund 100.000 Menschen sterben Wiesehügel zufolge jährlich nach beruflicher Asbest-Exposition. Die Dunkelziffer, so die Direktorin für berufliche Gesundheit und Sicherheit in der BHI, Fiona Murie, sei allerdings bedeutend höher. Die Gründe dafür: Viele Betroffene wüssten nicht, dass sie Asbest ausgesetzt waren. Die Erkrankungen, die oft erst Jahrzehnte später auftreten, würden nicht mit der Schadstoffbelastung in Verbindung gebracht. Außerdem gibt es in vielen Ländern der Welt keinerlei verlässliche Erfassung und Aufzeichnung der Krankheitsfälle.
Als "großes Problem" bezeichnet Wiesehügel das "aggressive weltweite Lobbying der Asbestindustrie", die sich nun, da in mehr als 40 Ländern bereits ein Asbestverbot durchgesetzt wurde, vor allem auf die Entwicklungsländer in Afrika und Asien konzentriere. Hier gebe es nach wie vor Steigerungsraten beim Asbest-Import. Die Gewerkschaften würden so lange weiterarbeiten, bis es ein weltweites Asbest-Verbot gibt, so die Ankündigung.
PARIS (dpa). Der französische Senat befürchtet, daß in den kommenden Jahren mehr als 100 000 Bürger an den Folgen des zu späten Verbots von Asbest als Baumaterial durch die Pariser Regierung sterben werden.
"Allein wegen der langen Latenzzeit von 30 bis 40 Jahren beim Brustfellkrebs ist in den kommenden 20 bis 25 Jahren mit 60 000 bis 100 000 Asbesttoten zu rechnen", hält ein am Mittwoch in Paris veröffentlichter Bericht der zweiten französischen Kammer fest.
Außerdem ist nach dem Bericht ein Zehntel der jährlich 25 000 Lungenkrebserkrankungen dem früher viel eingesetzten Baumaterial zuzuschreiben.
Ärzte Zeitung, 27.10.2005